Blog-Layout

Interview mit Evanium Co-Founder Carlo Werkmann
Juni 19, 2023

Carlo Werkmann ist einer der drei Co-Founder von Evanium Healthcare. Im folgenden Interview spricht er über aktuelle Projekte und Ziele, seine Hauptaufgaben und Tätigkeiten, die ihm am meisten Spaß bereiten.


Interview mit Evanium Co-Founder Carlo Werkmann


Kannst du uns von einem Ziel oder einem Projekt erzählen, an dem du gerade arbeitest?

 

Aktuell liegt unser Fokus auf der Forschung und Entwicklung, speziell im Bereich der Verbesserung der Wasserlöslichkeit von pflanzlichen Wirkstoffen, den Polyphenolen, sowie anderen Substanzen. Immer mehr Unternehmen wollen auf pflanzliche Substanzen umsteigen. Dabei sehen sie sich allerdings mit Herausforderungen im Hinblick auf die schlechte Wasserlöslichkeit, Bioverfügbarkeit und Verwertbarkeit für den menschlichen Körper konfrontiert. Unser Hauptziel ist es, diese Substanzen durch verbesserte Wasserlöslichkeit attraktiver und effektiver für menschliche Anwendungen zu machen.

 

Neben unserem traditionellen Fokus auf den Pharma- und Lebensmittelsektor haben wir unsere Forschungsbemühungen nun auch auf den Kosmetiksektor ausgeweitet. Das Ziel dieser Forschungsinitiative ist die Erweiterung unseres Patentportfolios. Mit bereits zwei angemeldeten Patenten, die sich auf die Wasserlöslichkeit und Steigerung von Flavonoiden konzentrieren, arbeiten wir nun intensiv daran, unseren Firmenwert durch eine erweiterte Patentstrategie und den Aufbau von Know-how zu steigern.

 

Im Laufe dieses Jahres planen wir mehrere Patentanmeldungen, die die neuesten Ergebnisse unserer Forschung reflektieren. Während das übergeordnete Ziel unseres Unternehmens in der Forschung und Entwicklung liegt, konzentriere ich mich auf die Durchführung von Patentrecherchen.

 

Was sind deine Hauptaufgaben und wie tragen sie zum Erfolg des Unternehmens bei? Welche Aufgabe macht dir am meisten Spaß?

 

Bei Evanium bin ich für das Regulatory, die Patente und Marken zuständig. Wir agieren in stark regulierten Märkten, insbesondere im Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelbereich, wobei vor allem im Pharma-Bereich sehr viel zu beachten ist. Vordergründig bin ich für die Patente zuständig. Neben dieser Aufgabe bin ich auch Gesellschafter von Evanium und daher für eine Reihe von Aufgaben wie Gesellschafterbeschlüsse, Vorbereitungen und Ausarbeitungen zuständig. Auch für kleinere rechtliche Themen bin ich der Ansprechpartner zb. die Ausarbeitung der Arbeitsverträge unserer Werkstudenten. Größere Angelegenheiten lassen wir professionell von Anwälten begleiten.

 

Das Main Asset von Evanium ist die Forschung und die daraus resultierenden Patente, die einen wesentlichen Anteil an der Steigerung unseres Firmenwerts haben. Mein Co-Founder David leitet den Forschungsbereich mit Unterstützung unserer Werkstudenten, und ich unterstütze diese Arbeit parallel durch Patentrecherchen. Mein Ziel ist es, David bestmöglich in der Forschung zu unterstützen, eine starke Patentfamilie aufzubauen und damit den Wert von Evanium weiter zu steigern.

 

Die Patentrecherche bereitet mir große Freude. Man sieht nicht nur, was im Rahmen der eigenen Patent-Ausweitung möglich ist, sondern lernt auch viel für die eigene Forschung, da es schon zigmillionen Patente gibt. Dieses Wissen teile ich regelmäßig mit David, indem ich ihm relevante Patentschriften zukommen lasse, die er dann für unsere Forschung nutzt.

 

Worauf freust du dich am meisten bei deiner nächsten Aufgabe?

 

Am meisten freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit meinem Co-Founder David, der für die Forschung zuständig ist. Mit ihm stehe ich in ständigem Austausch. Je weiter wir in unserer Forschung voranschreiten, desto stärker ist mein Fokus auf die Patentrecherche gerichtet. Ich muss dabei kontinuierlich prüfen, welche Stoffe bereits in Verwendung sind, welche Technologien bereits am Markt vorhanden sind und welche Innovationen wir patentrechtlich absichern können. Da schon zahlreiche Patente auf diesem Gebiet existieren, sind wir da nicht völlig frei.

 

Des Weiteren bin ich schon gespannt, wie die Zusammenarbeit mit unserem Patent-Anwalt dieses Jahr verlaufen wird. Dieser hat uns bereits bei den vorherigen zwei Patentanmeldungen unterstützt. Man kann zu Beginn eines Patent-Prozesses noch nicht vorhersehen, wie das spätere Patent in allen Einzelheiten aussehen wird. Unser Ziel ist es, jedes Patent so weit wie möglich zu fassen, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten, während wir gleichzeitig sicherstellen müssen, dass es den Prüfberichten standhält. Die vorherigen Patentverfahren waren bereits eine spannende Reise, und ich freue mich auf die kommenden Herausforderungen und Erfolge!


Felix Rolka
von Felix Rolka 04 Juli, 2023
Ein Pflanzenstoff, der die wissenschaftliche Neugier seit langem entfacht: Resveratrol. Im folgenden Beitrag widmen wir uns dem Pflanzenstoff und gehen auf seine potentiellen positiven Effekte auf den Körper ein.
von Felix Rolka 31 Mai, 2023
David Ofner ist einer der drei Co-Founder von Evanium Healthcare. Im folgenden Interview spricht er über seine Haupttätigkeiten, was ihn dazu bewogen hat, Evanium zu gründen sowie über kurz- und langfristige Unternehmensziele. Interview mit Evanium Co-Founder David Ofner Was sind deine Hauptaufgaben und wie tragen sie zum Erfolg des Unternehmens bei? Eine meiner Hauptaufgaben besteht darin, die interne und die externe Forschung zu koordinieren. Wir beschäftigen uns vor allem mit technologischen Systemen, um die höhere Wasserlöslichkeit von Stoffen herbeizuführen und sie in weiterer Folge für den Körper besser nutzbar zu machen. Derzeit führen wir einen Screening-Prozess für Hilfsstoffe durch, bei dem wir die Auswirkungen verschiedener Hilfsstoffe auf die Wasserlöslichkeit von Pflanzenstoffen untersuchen. Um die optimale Kombination ausfindig zu machen, testen wir in einem Hochdurchsatzverfahren viele verschiedene Hilfsstoffe mit vielen verschiedenen Wirkstoffen. Als Koordinator für Branded Ingridients, also Produkte, die bereits auf dem Markt erhältlich sind, bin ich auch für In-vitro-Forschung verantwortlich. Während man im Labor die Löslichkeitsverbesserung nachweist, geht es in dem Fall eher darum, die Wirksamkeit von verschiedenen Komplexverbindungen oder Rohstoffen nachzuweisen. Unser Fokus liegt auf einem Komplex, das neuroprotektive Effekte hat und im Bereich Cognitive Enhancement eingesetzt wird. Derzeit untersuchen wir die Auswirkungen des Flavonoid-Komplexes auf neuroprotektive Effekte in einer menschlichen Zelllinie. Dieses Projekt ist sehr sehr spannend und gibt Aufschluss über die möglichen Einsatzbereiche im Bereich der Neuroprotektion. Gleichzeitig bin ich die Ansprechpartner für die Universität, gerade im Hinblick auf universitäre Forschungsprojekte und Joint-Development-Projekte. Derzeit entwickeln wir ein In-vitro-Modell zur Bestimmung der Bioverfügbarkeit. Wie wurde dein Interesse an dem Bereich geweckt und was hat dich dazu bewogen, das Life-Science Start-up Evanium zu gründen? Ich habe meine Kindheit in Singapur verbracht, wo es traditionelle chinesische Apotheken gibt. Schon als Kind war ich fasziniert von den dort ausgestellten Heilpflanzen, Wurzeln und getrockneten Blättern. Während meines Studiums hat sich mein Interesse an pharmazeutischer Technologie weiter verstärkt. Mich interessierte insbesondere, wie man das Beste aus vorhandenen Wirkstoffen herausholen kann, sei es durch gezielte Trägerstoffsysteme oder Drug-Delivery-Technologien. Ich habe mich oft gefragt, wie ein Medikament mit so viel Potenzial durch ein Screening durchfallen kann, weil es zu schlecht wasserlöslich ist oder nahezu wirkungslos ist, wenn man es in seiner Reinform einnimmt. Das gleiche Problem besteht auch bei pflanzlichen Wirkstoffen: Obwohl sie oft interessante Effekte haben, kann die Wirkung aufgrund problematischer Bioverfügbarkeit und Wasserlöslichkeit nicht genutzt werden. Das verborgene Potenzial dieser Substanzen hat mich dazu bewegt, meinen Fokus auf dieses Gebiet zu legen, was zur Gründung unseres Start-ups Evanium führte. Deine persönlichen Ziele und Visionen für die Zukunft von Evanium? Wir beabsichtigen, unsere Plattformtechnologie auszubauen und eine universelle Technologie für Pflanzenextrakte und pflanzliche Wirkstoffe anzubieten. Langfristig möchten wir uns auch darauf spezialisieren, eigene Wirkstoffe ausfindig zu machen. Derzeit liegt der Fokus aber eher auf der Galenik und Formulierung bereits vorhandener Wirkstoffe. Wir möchten vor allem den Screening-Prozess weiterausbauen, um unsere eigenen Wirkstoffe zu identifizieren. Unsere langfristige Vision ist es auch, mehr pflanzenbasierte Gesundheitslösungen anbieten zu können, da der Trend hin zu pflanzenbasierten Produkten geht, insbesondere in den Bereichen OTC und Consumer Care Bereich. Wenn wir die volle Wirksamkeit von Pflanzenextrakten anbieten und Rohstoffe für innovative neue Produkte liefern könnten, wäre dies ein großer Schritt in Richtung Ziel.
Show More
Share by: