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Unlocking the full potential: Flavonoide
Mai 23, 2023

In Flavonoiden steckt unentdecktes Potential, weshalb im folgenden Beitrag näher auf die Anwendungsgebiete und Herausforderungen dieser wertvollen Substanzen eingegangen wird.

Unlocking the full potential: Anwendungsgebiete und Herausforderungen von Flavonoide


Die chemischen Verbindungen Polyphenole, somit auch die Gruppe der Flavonoide, weisen eine Vielzahl an positiven Gesundheitseigenschaften, sowohl ernährungsphysiologischer als auch pharmakologischer Natur, auf und sind demnach in der Medizin in diversen Bereichen vielfältig einsetzbar. Aufgrund ihres potenziellen gesundheitlichen Nutzens haben die Phytonährstoffe in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit gewonnen. Allerdings bringen sie neben den positiven Eigenschaften auch einige Herausforderungen mit sich, die die Verwendbarkeit der pflanzlichen Verbindungen erheblich einschränken können.


Definition und relevante Eigenschaften von Flavonoiden


Zu Beginn müssen wir verstehen, wie Polyphenole, beziehungsweise Flavonoide definiert werden und was die beiden voneinander unterscheidet. Polyphenole sind vielfältige Gruppen, genauer gesagt praktische Verbindungen mehrerer Phenole. Sie werden von Pflanzen eigentlich als "Fraßschutz" bzw. Umweltschutz gegen UV-Bestrahlung oder andere Einwirkungen, wie etwa Stress, gebildet. Darüber hinaus sind sie sekundäre Pflanzenstoffe, da sie keine Beteiligung am Primärstoffwechsel haben. Polyphenole haben diverse antioxidative und gesundheitsfördernde Effekte und umfassen mehrere Stoffklassen, wie etwa Flavonoide, Anthocyane, Procyanidine, Stilbene, Anthranoide, Benzoesäurederivate (Gallussäure), sowie Zimtsäurederivate (Kaffeesäure), um nur einige zu nennen.


Flavonoide wiederum sind eine große Gruppe von Sekundärmetaboliten in Pflanzen, von Phenylpropanoiden abgeleitete Verbindungen und damit eine Untergruppe der Polyphenole. Zu ihnen gehören unter anderem Catechine (grüner Tee), Procyanidine und Anthocyanidine, Flavone, sowie Isoflavone und noch viele mehr. Ihnen werden ebenfalls nachweislich gesundheitsfördernde und entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben. Sie haben auch die Fähigkeit, oxidative Schäden zu reduzieren, sowie freie Radikale abzufangen. In vielen Arzneipflanzen sind darüber hinaus Flavonoide als wertgebender Bestandteil an der Wirkung beteiligt.


Grenzen und Herausforderungen von Flavonoiden


Es ist wichtig zu beachten, dass Flavonoide eine sehr komplexe, vielfältige Klasse von Verbindungen sind und dass ihre Wirkung je nach dem spezifischen Flavonoid und der eingenommenen Dosis variieren kann. Außerdem lassen sich die in vitro beobachteten Wirkungen dieser Verbindungen nicht immer auf die in vivo beobachteten Wirkungen übertragen. Einer der Hauptgründe dafür sind unerwünschte physikalisch-chemische Eigenschaften, insbesondere eine geringe Löslichkeit, eine geringe Stabilität langsame Auflösungsgeschwindigkeit und eine langsame Auflösungsgeschwindigkeit, die zu einer geringen Bioverfügbarkeit führen:


Geringe Löslichkeit: Pflanzeninhaltsstoffe wie Flavonoide sind häufig hydrophob, das heißt sie sind nicht wasserlöslich und lösen sich in der wässrigen Umgebung des Magen-Darm-Trakts nur schwer auf. Dies kann ihre Absorption und Bioverfügbarkeit einschränken und ihre Formulierung als Nahrungsergänzungsmittel oder Arzneimittel erschweren.


Stabilität:
Flavonoide  reagieren häufig empfindlich auf Veränderungen des PH-Werts, der Temperatur, des Lichts und des Sauerstoffs, was zu einem Abbau und Aktivitätsverlust führen kann. Dies kann es erheblich erschweren, ihre Stabilität und Wirksamkeit über einen längeren Zeitraum zu gewährleisten, insbesondere wenn sie als Nahrungsergänzungsmittel oder Arzneimittel formuliert werden.


Langsame Auflösungsgeschwindigkeit:
Pflanzeninhaltsstoffe sind oft schwer löslich, was zu einer langsamen Dissolution führen kann. Dies kann ihre Bioverfügbarkeit einschränken und es schwierig machen, therapeutische Dosen zu erreichen.


Auswirkungen auf die Einsetzbarkeit


Die oben genannten Einschränkungen erschweren die Verwendung von Pflanzenstoffen in Nahrungsergänzungsmitteln oder Arzneimitteln, da diese in der Lage sein müssen, den Wirkstoff effektiv an den Körper abzugeben. Auch die Verarbeitung dieser Verbindungen wird erheblich erschwert, da die geringe Stabilität unter anderem auch die Haltbarkeit einschränkt und die geringe Menge an Pflanzenstoffen für die Herstellung von Arzneimitteln nicht ausreicht.


Um die potenzielle therapeutische Wirkung zu maximieren, ist es daher wichtig, wirksame Strategien für die Verabreichung von Flavonoiden und Polyphenolen an den Körper zu ermitteln und zu entwickeln. Dazu gehört die Entwicklung von Verabreichungssystemen, die in der Lage sind, diese Verbindungen effizient aus dem Magen-Darm-Trakt in die Zielzellen zu transportieren, sowie von Formulierungs-Technologien, die diese stabilisieren und ihre biologische Wirkung optimieren können. 


Trotz der oben beschriebenen Herausforderungen, überwiegen die zahlreichen Vorteile von Flavonoiden. Die Erforschung des ernährungsphysiologischen, als auch pharmakologischen Potenzials von Flavonoiden und Polyphenolen nimmt weiter zu. Zeitgleich wird das Konsumverhalten der Verbraucher immer bewusster und Präparate auf natürlicher Basis gewinnen zunehmend an Bedeutung. Weshalb Flavonoide auch zukünftig immer mehr zum Einsatz kommen werden, sowohl in der Lebensmittelbranche als auch in der pharmazeutischen Industrie.


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